23. May 2014 Andreas Graff

Es sind mehr als ernste berechtigte Sorgen

Dieser Leserbrief an die Sächsische Zeitung von Andreas Graff wurde bisher nicht von der SZ veröffentlicht. Aus Anlass des Besuchs von Dr. Cornelia Ernst am 21.05.2014 in der Porzellan Manufaktur Meißen dokumentieren wir ihn an dieser Stelle. Außerdem hat Andreas Graff im Gespräch in der NPM verkündet, dass Privatpersonen z.B. der Sparkasse Meißen auf der Neugasse für ihren Meißner Salon wertvolle Leihgaben aus Meißner Porzellan und Keramik anbieten werden.

Meißner Stadträte betrachten mit ihrem Oberbürgermeister die sich vollziehende Entwicklung in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen sehr kritisch. Einfach deshalb, weil sie ein Stück Leben in uns ist. Verantwortung, Stolz und das Begleiten der Entwicklung in der SPM hat sich in über 300 Jahren von Generation zu Generation in uns verankert. Ist das nur bei den Meißnern so? Nein, so wie die Bürgerinitiative "Manu in Gefahr?" betont: " Es ist ein ehrbares Stück Geschichte des Landes Sachsens, ihrer Kultur und unserer Identität." Deshalb sind bzw. gehören die Pflege und der Schutz dieses kulturellen Schatzes des Braunen- und Weißen Goldes mit den Gekreuzten Blauen Schwertern zu dem durch unsere Verfassung des Freistaates Sachsen geschützten Kulturgut. Kurzum die Marke Meißen besitzt eine besondere Wertigkeit für die kulturelle Bildung, des Zusammenlebens und Entwicklung unserer Stadt. Gerade die Kunst, das menschliche Genie des Kunstschaffens schaffte Mut und Freude am Leben. Tradition und Modernes gehörten immer zusammen. Es entwickelten sich Strukturen des wirtschaftlichen Daseins der Keramik mit ihrem Herzstück der SPM. Dass zu diesem Zusammensein auch die Klein-und Gewerbetreibenden gehören, versteht sich von selbst. Also eine Wertigkeit, welche noch heute Gültigkeit besitzt. Besonders in der sozialen Marktwirtschaft und der Verantwortung des Freistaates muss das einen hohen Stellenwert besitzen. Im Widerspruch dazu, der Selbstlauf oder die Alleinbestimmung eines staatlichen Unternehmens, wie das in der Öffentlichkeit sehr deutlich zur SPM sichtbar wird. Unverantwortlich das Schweigen der Staatsregierung. Von dem widerspruchsvollen und unverständlichen Äußerungen des Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Prof. Biedenkopf ganz zu schweigen. Gerade heute ist es aus dieser aktuellen Sicht notwendig aufzuzeigen, dass das kulturelle Erbe der SPM in der Geschichte und Gegenwart belegt, dass Menschen und Betriebe friedlich zusammenarbeiten und zusammenleben können. Eine Produktivkraft von unschätzbarem Wert, die besonders ihre Potenzen in der sozialen Marktwirtschaft haben sollten. Und diese liegen nicht im Markenstreit und der Markenrechte auf "Alles". Letzteres entwertet die Marke und steht im Gegensatz des Verfassungsauftrages. Es führt das auseinander, was die Meißner nie trennte. Bis auf kleine Ausnahmen standen die Meißner nicht in Konkurrenz zur Marke Meissen /Meißen. Sie schützten diesen Namen Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, indem sie miteinander sprachen und sich achteten. Sie werteten die Marke auf, in dem sie auch in so manchen Geschäften das echte Meissen Porzellan auch als Schmuckstück stolz präsentierten. So wollen wir, nicht nur als Meißner, unsere Manu und unsere Stadt sehen und uns an diesen erfreuen und das Geschaffene den folgenden Generationen übergeben.

Andreas Graff
Stadtrat

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